Freiwillige Feuerwehr Zurndorf

Wissenswertes - Feuerlöscher, Rauchmelder & Löschdecken

Die meisten Entstehungsbrände können, sofern sie rechtzeitig entdeckt werden, mit Mitteln der ersten Branbekämpfung gelöscht werden. Hierzu ist der vertraute Umgang mit diesen Löschmitteln besonders wichtig. Die Feuerwehr Zurndorf bietet im Zuge des alljährlichen Feuerwehrfestes im August der Bevölkerung an, sich mit Feuerlöschern vertraut zu machen und veranstaltet zu diesem Zwecke eine Feuerlöschübung. Bei dieser Übung können Interessierte den Umgang mit dem Feuerlöscher erlernen und sich auch am "offenen Feuer" als "Brandbekämpfer" versuchen. Die praktische Übung findet natürlich unter Aufsicht von ausgebildeten Feuerwehrmitgliedern und unter Bereitstellung eines Brandschutzes statt. Sollten Sie nicht die Möglichkeit haben, diese Veranstaltung zu besuchen, so haben wir hier einige nützliche Informationen zum Umgang mit Feuerlöschern und Löschdecken für Sie zusammengestellt.
Des Weiteren möchten wir darauf hinweisen, dass die Feuerwehr Zurndorf alle zwei Jahre - in den ungeraden Jahren - eine wiederkehrende Begutachtung durch ein konzessioniertes Unternehmen organisiert, bei welcher Sie Ihre Feuerlöscher der vorgeschriebenen Begutachtung zuführen können. Im Zuge dieser Veranstaltung ist es auch möglich, Feuerlöscher und Löschdecken anzukaufen.

Feuerlöscher und Löschdecken gehören zu den Löschmitteln der ersten Brandbekämpfung und sollten daher in keinem Haushalt fehlen. Die Anzahl der vorgeschriebenen Löschmittel für den vorbeugenden Brandschutz ist im Burgendland über das Feuerwehrgesetz von 1995 und das burgenländische Baugesetz (aktuell geltende Fassung) geregelt. Diese sehen folgende Mittel des vorbeugenden Brandschutzes vor:
  • Feuerlöscher:
    Pro 200 m² Fläche ist mindestens ein Mittel der ersten Löschhilfe (Schaumlöscher 6kg bzw. 9kg) bereit zu stellen. In die Berechnungsgrundlage für die Fläche müssen alle Räume eingerechnet werden (Wohnnutzfläche, Stiegenhäuser, Garagen, Kellerräume).
    Diese Regelung gilt für bestehende Bauten sowie für Neubauten!
  • Private Rauchmelder:
    In jedem Aufenthaltsraum und in jedem Raum der als Fluchtweg dient / dienen kann, müssen Rauchmelder installiert werden. Als einzige Ausnahme sind Nassräume (Bad & WC) bzw. Küchen definiert, da der Einsatz von Rauchmeldern in solchen Räumen nicht zielführend ist. Ein Anschluss an eine Brandmeldeanlage ist nicht erforderlich.
    Diese Regelung gilt nur für Neubauten!
  • Löschdecken:
    Löschdecken sind nicht zwingend vorgeschrieben. Allerdings empfiehlt es sich, in jeder Küche mindestens eine Löschdecke griffbereit zu haben bzw. eine weitere Löschdecke beim Feuerlöscher zu deponieren. Diese kann, im Falle von Fettbränden in der Küche, eine Ausbreitung des Feuers verhindern.

Feuerlöscher:

Feuerlöscher werden nach ihrer Eignung in verschiende Brandklassen unterteilt:
Brandklasse A
Brände fester Stoffe, die normalerweise unter Glutbildung brennen.
Beispiele: Holz, Kohle, Papier, Textilien
Brandklasse B
Brände von flüssigen und flüssig werdenen Stoffen. Dazu zählen auch Stoffe, die durch die Temperaturerhöhung flüssig werden.
Beispiele: Benzin, Alkohol, Teer, Wachs und viele Kunststoffe
Brandklasse C
Brände von Gasen.
Beispiele: Ethin, Wasserstoff, Erdgas
Brandklasse D
Brände von Metallen.
Beispiele: Aluminium, Magnesium, Natrium
Brandklasse F
Brände von Speisefetten und -ölen in Frittier- und Fettbackgeräten und anderen Kücheneinrichtungen und -geräten.
Beispiele: Speiseöl, Speisefett


Mit einem Schaumlöscher decken Sie die Brandklassen A & B ab. Für Fettbrände in Küchen darf kein Schaumlöscher verwendet werden (Explosionsgefahr). Hier empfiehlt sich eine Löschdecke. Mit einem Pulverlöscher decken Sie die Brandklassen A, B & C ab. Allerdings sind die Folgeschäden (Löschpulver verkriecht sich überall) durch den Einsatz eines Pulverlöschers oft sehr hoch. In der folgenden Grafik können Sie sehen, wie ein Brand mit einem Feuerlöscher am effektivsten bekämpft bzw. gelöscht werden kann.
WICHTIG: Sollten Sie bereits einen Feuerlöscher besitzen, so machen Sie sich mit diesem vertraut und lesen Sie die Bedienungsanleitung auf der Vorderseite des Löschers!


Brand in Windrichtung angreifen!
RICHTIG
Windrichtung richtig
FALSCH
Windrichtung falsch

Flächenbrände vorn beginnend ablöschen!
RICHTIG
Flächenbrand richtig
FALSCH
Flächenbrand falsch

Tropf- und Fließbrände von oben nach unten löschen!
RICHTIG
Fließbrand richtig
FALSCH
Fließbrand falsch

Wandbrände von unten nach oben löschen
RICHTIG
Wandbrand richtig
FALSCH
Wandbrand falsch

Ausreichend Feuerlöscher gleichzeitig einsetzen, nicht nacheinander!
RICHTIG
Mehrere richtig
FALSCH
Mehrere falsch

Rückzündung beachten!
RICHTIG
Rückzündung richtig
FALSCH
Rückzündung falsch

Nach Gebrauch die Feuerlöscher nicht wieder an den Halter hängen. Neu füllen lassen!
RICHTIG
Füllen richtig
FALSCH
Füllen falsch


Private Rauchmelder:

Bild von einem Rauchmelder
Rauchmelder erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Die Vorschreibung von solchen Rauchmeldern im Bgld. Baugesetz für Neubauten dürfte aber nicht der einzige Grund hierfür sein. Viele Menschen haben die Vorteile von Rauchmeldern, bei relativ geringen Investitionskosten, erkannt und sichern ihre Eigenheime damit ab. Ein Rauchmelder kann Sie und Ihre Familie vor dem Schlimmsten bewahren. Warum sind diese Rauchmelder so wichtig? Rauchmelder warnen Sie vor der Gefahr eines Brandes, auch wenn dieser Brand nicht in Ihrer unmittelbaren Nähe, und somit für Sie noch nicht wahrnehmbar ist. Rauchmelder werden in der Regel zusammengeschalten, sodass alle ein Alarmsignal abgeben, sobald ein Rauchmelder einen Brand lokalisiert hat. Wenn zum Beispiel ein Brand im Heizhaus im Keller ausbricht, werden Sie frühzeitg gewarnt. Dies verhindert Verletzungen oder Schlimmeres und kann auch dazu beitragen, dass ein Brand in einem frühen Anfangsstadium erkannt wird und so weniger Schaden anrichtet. Des Weiteren können Rauchmelder mit den gängigsten Alarmanlagen kombiniert werden, sodass Sie Ihre Alarmanlage im Falle einer Abwesenheit anruft und über den Brand informiert. Doch nicht die Rettung von Sachgütern sind der größte Vorteil solcher Anlagen, sondern die Alarmierung in der Nacht. Im Schlaf werden die Sinnesorgane vom Körper größtenteils ausgeschaltet. So auch der Geruchssinn. Sollten Sie also im Schlaf von einem Brand überrascht werden, ist die größte Gefahr die Erstickungsgefahr an giftigen Brandgasen. Ein Rauchmelder kann Ihnen hier mit rechtzeitiger Warnung das Leben retten. Auch optische Bedenken sind bei modernen Rauchmeldern nicht angebracht. Neue Designs und hochwertige Materialien integrieren sich hervorragend in Ihre Einrichtung (siehe Bild links). Der durchschnittliche Preis eines Rauchmelders liegt derzeit bei ca. EUR 30,- (für einen optischen Rauchmelder). Eine Investition, die sich auf jeden Fall lohnt. Sollten Sie gerade Ihr neues Heim planen, vergessen Sie die Leerverohrungen nicht! Gute Funkmelder sind erheblich teurer als verkabelte Melder!

Um Sie beim Kauf ein wenig zu unterstützen, haben wir hier noch die gängigsten Arten aufgelistet (lassen Sie sich beim Kauf auf jeden Fall von einem konzessionierten Unternehmen beraten):
  • Brandgasmelder
    Diese Melder schlagen Alarm, wenn die Konzentration von Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid oder anderen Verbrennungsgasen in einem Raum einen bestimmten Wert überschreitet und somit die Gefahr eines Brandes bzw. einer Rauchgasvergiftung besteht. Sie sind auch in warmen, staubigen und rauchigen Räumen einsetzbar, in welchen Wärmemelder und Rauchmelder versagen.
  • Rauchmelder
    Rauchmelder verwenden verschiedene physikalische Effekte zur Erkennung von Brandrauch und lösen in diesem Falle Alarm aus.
  • Wärmemelder
    Wärmemelder, auch Hitzemelder genannt, schlagen Alarm, wenn die Raumtemperatur einen bestimmten Wert (in der Regel 60°C) überschreitet oder innerhalb einer bestimmten Zeit die Umgebungstemperatur überdurchschnittlich schnell ansteigt. Wärmemelder werden überwiegend in rauchigen od. staubigen Räumen eingesetzt.
  • Optische Rauchmelder
    Die zur Zeit gängisten Rauchmelder sind die optischen bzw. photooptischen Rauchmelder. Diese Melder arbeiten nach dem Streulichtverfahren. Klare Luft reflektiert praktisch kein Licht. Befinden sich allerdings Rauchpartikel in der Luft, und somit in der optischen Kammer des Rauchmelders, so wird ein von einer Infrarot-Leuchtdiode ausgesandter Prüf-Lichtstrahl an den Rauchpartikeln gestreut. Ein Teil dieses Streulichts fällt dann auf einen lichtempfindlichen Sensor welcher anschließend den Alarm auslöst.
  • Kombinierte Rauchmelder
    Es gibt unzählige Arten von komibierten Rauchmeldern. Die gängisten sind allerdings jene, welche sowohl als Rauchmelder als auch als optischer Melder ausgeführt sind. Diese Melder lösen erst aus, wenn alle integrierten Meldesysteme Alarm geben. Dadurch werden Fehlalarme größtenteils ausgeschlossen.

Löschdecken:

Bild von einer Löschdecke
Löschdecken sollten sich zumindest in jeder Küche finden. Viel zu oft versuchen Menschen brennendes Fett mit Wasser oder Schaumlöschern zu bekämpfen. Meist mit verheerenden Folgen, denn wenn Wasser od. Schaum auf Flüssigkeitsbrände wie Fettbrände trifft, passieren zwei Dinge. Erstens wird durch die Wucht des Aufpralls von Wasser oder Schaum das brennende Fett quer über die ganze Küche verteilt, was zu einer explosionsartigen Ausdehnung des Brandes einerseits führt und zum Anderen zur massiven Verdampfung von Wasser, was schwere Verletzungen durch Verbrühung zur Folge haben kann. Auch Pulverlöscher sind nicht geeignet, solche Fettbrände zu löschen, da diese das brennende Fett durch die Wucht des Aufpralls ebenfalls im Raum verteilen, anstatt es zu löschen. Des Weiteren ist die Stichflamme, die dabei freigesetzt wird, extrem gefährlich. Mit einer Löschdecke können Sie solche Unfälle vermeiden. Im Falle eines Fettbrandes einfach die Löschdecke an den zwei schwarzen Bändern aus der Halterung ziehen und sorgsam über den brennenden Topf oder die brennende Pfanne stülpen. Dem Feuer wird dadurch die Sauerstoffzufuhr genommen und der Brand erlischt. Verwenden Sie auf keinen Fall leicht brennbare Materialien wie z.B. leichte durchsichtige Vorhänge um so einen Brand zu löschen. Diese Materialien sind meist aus Kunststofffasern hergestellt, können die Sauerstoffzufuhr nicht unterbinden und führen im Normalfall zu einer Brandausweitung. Löschdecken können auch, so bizarr das auch klingen mag, dazu verwendet werden, brennende Personen zu löschen. Versuchen Sie dazu die Person auf dem Boden liegend mit der Löschdecke einzuwickeln, um so die Sauerstoffzufuhr zu unterbrechen. Löschdecken sind im Fachhandel bereits ab ca. EUR 12,- zu haben.

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